Dempster 


Nach gut zwei Wochen im Zelt, freuten wir uns wieder auf unseren gemütlichen Hägar. Wir fühlten uns in unserem mobilen Zuhause wohler als im teuersten Luxushotel. Nachdem wir uns im Visitorcenter in Dawson über den Strassenzustand des Dempster Highways informiert haben und alle wichtigen Informationen beisammen hatten, machten wir uns, nachdem alle Vorräte aufgefüllt waren, auch bald auf den Weg in Richtung Inuvik und Polarkreis.

Der Dempsterhighway verbindet Inuvik, das in der Nähe der Beaufortsee liegt, mit Dawson City. 1978 wurde diese Verbindungsstrasse gebaut, um das im Norden gewonnene Erdöl ganzjährig ausführen zu können. Die Strasse führt über 740 km weit durch anfangs hügelige Tundralandschaft bis sie nach ungefähr 500 km durchs unendlich breit erscheinende Mackenzie Delta führt.

Die Strasse ist durchgängig ungeteert und besteht abwechselnd aus Kies, Dreck oder Sand. Aufgrund des im Sommer antauenden Permafrostbodens muss die Strassenoberfläche permanent instand gehalten werden. So kamen wir in den Genuss der unterschiedlichsten Strassenzuständen. Von glattgewalztem Dreck, auf welchem wir fast wie auf einer Autobahn fahren konnten (Gegenverkehr gab es praktisch keinen) bis hin zu schlammiger Rutschpiste auf welcher 10km/h schon zu schnell erschienen.

 

Den ersten Zwischenstop legten wir im Tombstone Provincialpark ein, in welchem wir die Gipfel erkundeten und so eine grossartige Aussicht auf die Landschaft geniessen konnten. Als wir ein schönes Übernachtungsplätzchen gefunden hatten und uns gerade ins Bett legten, schlich ein Grizzly an unserem Camper vorbei und bemerkte uns zuerst nicht, sodass wir ihn für einige Zeit beobachten konnten. Endlich haben wir nach zahlreichen Schwarzbären auch einen Grizzly entdeckt.

Kurz vor der Grenze zum Northwestterritory (NWT) passierten wir den nördlichen Polarkreis und wurden auch von entsprechenden Temperaturen begrüsst. (Uns wurde aber gesagt, dass die für uns eher herbstlich erscheinenden 13 Grad hier schon fast als sommerlich bezeichnet würden).

 

Die restliche Strecke des Dempsterhighways führte uns durch atemberaubende Landschaften. Nach zwei Fährpassagen erreichten wir das Mackenzie Delta. Ab hier war die Strasse schnurgerade und die Umgebung flach. Nur vereinzelte kleine Tannen und Büsche brachten etwas Abwechslung in die eher eintönige Landschaft. So legten wir auf den letzten Kilometern bis Inuvik nur noch wenige Zwischenhalte ein. Inuvik ist eine hauptsächlich von Inuit bewohnte Kleinstadt ganz im Norden Kanadas. Der Demsterhighway ist die einzige Strassenverbindung. Ansonsten kann Inuvik nur per Flugzeug oder Schiff erreicht werden. Inuvik selbst hat nicht viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es ist viel mehr das Gefühl der Abgeschiedenheit und natürlich die Mitternachtssonne, welche dem Ort dennoch einen gewissen Charme und eine einmalige Atmosphäre verleihen.

 

Die Inuit haben ein Sprichwort zur geographischen Lage von Inuvik: Inuvik liegt so weit nördlich, dass man nach Süden schauen muss, damit man die Nordlichter sehen kann.

 

So nun sind wir am nördlichsten Punkt unserer Reise angekommen. Ab nun geht es nur noch in Richtung Süden (und auch wieder in etwas wärmere Breiten) weiter.

Während ich mich von der Fahrt auf dem Dempster erholte, nahm Claudi an einem Workshop am Artsfestival, dass zu unserem Glück gerade in Inuvik stattfand, teil und fertigte ein fantastisches Armband aus Stachelscheinstacheln. Natürlich nahm sie noch Material mit, um weiter Schmuckstücke fertigen zu können.

 

Da wir uns bei der Hinfahrt genügend Zeit gelassen hatten, legten wir die Rückfahrt relativ direkt zurück, sodass wir nach zwei Tagen wieder auf asphaltierten Strassen fahren konnten.

Auf dem Weg nach Whitehorse konnten wir noch die Fivefinger Rapids von oben erkunden, welche wir zwei Wochen vorher durchpaddelt haben.

 

Von Whitehorse aus fuhren wir weiter in Richtung Jasper und Banff Nationalparks in Alberta in den Rocky Mountains. Dazwischen legten wir unter Anderem Zwischenstopps bei den Liard Hotsprings ein. Ansonsten gab es auf den fast 2500km von Whitehorse nach Grand Prairie kaum sehenswertes, sodass wir die lange Strecke in relativ kurzer Zeit zurücklegten.

 

Nun freuen wir uns auf die Nationalparks, dass schönen warme Wetter und ausgedehnte Wanderungen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Ta&Rö (Donnerstag, 06 August 2015 11:02)

    pooooh gseht hammer us, diä mitternachtssunne,hotpool, grizzly, büffel (mmh da gäb e guets filet) ;-) etc...
    hei david und din bart isch jo wahnsinnig am gedeie hä! :-)
    freued üs immer wieder uf News! gnüsseds und vilicht bis bald :-))

  • #2

    Personalhaus Truppe (Donnerstag, 06 August 2015 19:45)

    Hallo David Hallo Claudia
    Wir bedanken uns für die Karte wir hatten sehr Freude. Wir bekamen ein Mail und drum sind wir wieder online. Gut aus den Ferien zurückgekommen und schon 1 Woche bei der Arbeit geniessen wir jeden Tag unserem super Schwimmbädli. Natürlich habe wie wider eure wunderschönen Bilder bewundert gut hat euch der Grizzlybär nicht verschluckt sonst könnten wir ja nicht mehr an eurer Reise teilhaben.
    Liebe Grüsse deine Personalhaus Truppe
    Andy, Dorothee, Pia, Sonja, Nathalie, Andrea, Silvan, Sabrina, Rosmarie, Cornelia, Rony, Marion, und Jessy und Anita
    und grüsse von den Abwesenden Lenka und Bob